Jetzt auch noch Buzz. Wer einen Google Account hat kommt um die Aktivierung eigentlich nicht rum. Erster Reflex um sich nicht zu viel Arbeit zu machen ist die eh schon öffentlichen Tweets einzubinden. Nicht nur die, auch andere Feeds, die automatisiert in Buzz zu einem einzigen Feed verschmelzen könnten. Aber damit bläst man unter Umständen einen recht privaten Stream ins Netz ohne es zu wissen. Ich habe z.B. Buzzes zu familiären Fotos bekommen, die nach Picasa hochgeladen wurden, die man nie die Öffentlichkeit preisgeben wollte. Aber über das ungewöhnliche Privacy Verhältnis wurde und wird mehr als genug gebloggt. Was macht man also jetzt mit Buzz? Der Twittwoch hat versucht eine Antwort zu finden: Buzz ist anderes. Es ist auf keinen Fall friendfeed, auch nicht twitter. Wave schon gar nicht. Eher Frage – Antwort mit einer großen Portion local-based-service, zumindest, wenn man es vornehmlich mobil nutzt.Weiterlesen
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Schlagwort: Twitter
Persönliche Tweetcloud 2009
Seid einer halben Ewigkeit bin ich auf der Suche nach einer Lösung zur Erstellung einer persönlichen Tweetcloud, die nicht zuletzt auch Auskunft über Themen und Ereignisse gibt, die mich beschäftigen und somit für andere Twitterer die Follow und Unfollow Entscheidung erleichtern könnte. Gestern Abend bin ich auf einen Tweet von @Bill_Romanos aufmerksam geworden. Mit der Twitter-Suchmaschine searchtastic kann die Twitter Datenbank viel weiter in die Vergangenheit abgesucht werden, als andere Twittersuchmaschinen. Eine Suche nach dem Twitternamen führt zu einem Ergebnis von in meinem Fall 1984 Tweets bis zum 06.05.2009. Weiterlesen
Das darfst du nicht twittern
Seid ca. 1 Jahr, sagen meine Kooperations- und Kommunikationspartner immer häufiger während eines Gespräches „Das darfst du aber nicht twittern“. Heute ist es mir schon zum 3. Mal innerhalb eines Tages passiert.
Langsam fange ich darüber nachzudenken, ob sich da gerade etwas sehr furchtbares regt, dessen Grenzen mal in die eine, mal in die andere Richtung verschoben werden. Ich nenne es mal Transparenz. In Bezug auf Informationen ist der Begriff nach wie vor positiv besetzt in Bezug auf Menschen ist er jedoch immer negativer konnotiert. Die digitalen Netze mit all ihren Versuchungen möglichst viel von uns preiszugeben helfen dabei nicht gerade zu sensibilisieren, ganz im Gegenteil. Weiterlesen
G1 Apps (1) – Twitterclients
Auf dem letzten Twitterfestival hatte ich mich mit SimSullen unterhalten, wir haben beide ein G1. Eigentlich ging es weniger um das G1, als vielmehr um die zur Verfügung stehenden Apps (Programme). Meine Recherchen zu G1 Blogs haben mich zum G1-Blog, Google Handy Blog und dem Blog Android geführt. Über die Apps erfährt man aber recht wenig. Es gibt einige Blogartikel, sich sich punktuell damit beschäftigen:
In einer kleinen Reihe möchte ich hier die von mir favorisierten G1 Apps vorstellen und auf ihre Nützlichkeit abklopfen.Weiterlesen
Embedded Media
Medien haben sich recht unbemerkt subkutan in unseren Alltag eingenistet. Damit meine ich nicht die vielen durch Medien transportierten Botschaften, die wir unterbewußt verarbeiten, sondern die Medien selbst. Dabei haben sie vollkommen neue Potentiale entfaltet, das geht jedoch auch mit einer Veränderung der Rezeptionsgewohnheiten einher.
Twitter ist ein Beispiel für ein subkutanes Medium. Ein Internetzugang ist nicht erforderlich, die Inhalte lassen sich auch per SMS auf die Twitter-Server transportieren, damit hat sich das Medium per Handy in den Alltag integriert. Der Computer, das DSL Modem oder der Wlan-Zugang sind nicht mehr nötig, um im Internet „Wahrheiten“ zu veröffentlichen. Embedded Media haben nicht den Anspruch als Medien im klassischen Sinne zu fungieren sie sind ein niederschwelliger Kanal ins Internet. Vielleicht ist Twitter deshalb be Politikern auch recht begehrt, da sie hier je nach genutztem Programm gar nichts mehr mit dem Internet zu tun haben und trotzdem „drin sind“.Weiterlesen
RSS-Wall statt Twitterwall
Ich habe mich für ein Seminar mit den Möglichkeiten der Aggregation von Tweets, und Anderem in eine Timeline beschäftigt. Ich bin kein Programmierer und konnte nicht einfach etwas vollkommen neues entstehen lassen.
Problemstellung:
Auf der Basis meiner Laconica (Microblogging im Seminareinsatz) Installation mußten die Beiträge noch auf einer per Beamer projezierten Leinwand grafisch aufbereitet werden.Weiterlesen
Twitter ist ein Zwitter (aus Informations- und Kommunikationsmedium)
Früher war alles besser, da waren Medien noch einfach. Es gab die Zeitung, das Radio oder auch den Fernseher, alles in der Regel Informationsmedien, zumindest für das gros der Nutzer. Dann gab es Telefon, Briefe, E-Mail, Chat und Co. Das waren die Kommunikationsmedien. Während die Informationsmedien, je nach Reichweite und Themenfokus vor allem Inhalte von allgemeinem Interesse veröffentlicht haben, waren die Kommunikationsmedien per se für den persönlichen Austausch gedacht. Wer einen Zeitungsartikel kommentieren wollten, der hat eine Mail oder einen Brief geschrieben und hat damit den Medienbruch vollzogen, der die Informations- von den Kommunikationsmedien getrennt hat. Wie oft gab es Ärger in der Firma, wenn die Medien „falsch“ benutzt wurden, da sind per Mail Memos an mehrere 1000 Empfänger gegangen, es ging um Information. Das gab es zwar schon im Briefzeitalter, aber die Frequenz konnte digital erhöht werden. Häufig war man nicht betroffen, da der Verteiler zu unspezifisch war. Wir haben Selektionskriterien entwickelt um wichtig von unwichtig zu unterscheiden, auch wenn in Zeiten von Outlook, der Sender die Wichtigkeit definierte und nicht der Empfänger.Weiterlesen
Twitter versus Xing
In beiden Fällen handelt es sich um soziale Netzwerke, deshalb sei ein Vergleich gestattet. Xing
bezeichnet sich selbst als Karrierenetzwerk mit diversen Features zur Kontaktanbahnung, Twitter kommt mit einer einfachen aber nicht unbedeutenden Frage daher „Was machst du gerade“. Kein langes Profil, auf dass sich die Suchen der Kontaktanbahnung beziehen können, sondern eine 140 Zeichen lange Bio, oder sagen wir besser eine Tagcloud. Trotzdem gelingt es ein differenziertes Netzwerk auszubilden, nicht sofort, das braucht Geduld. Aber die Beschäftigung mit dem Gegenüber, mit dem Gefundenen bei Twitter ist länger und intensiver und beschränkt sich nicht nur auf eine Kontaktanfrage. Sie ist allerdings auch flüchtiger und das entfollowen gehört zur Gestaltung des Netzwerks bei Twitter dazu. Dennoch, man liest sich lange und ist sich auf irgendeine Art auch vertraut. Nur wer sich regelmäßig meldet und zu den eigenen Interessen interessantes von sich gibt hält der ständigen Prüfung der Followerliste stand. Natürlich ist Twitter für Jeden etwas Anderes, es soll sogar Journalisten geben, die denken, Twitter sei ein Nachrichtenticker, dennoch wächst mit jedem Tweet das eigene Profil, es bleibt von den Veränderungen und Anforderungen der beruflichen und privaten Welt abhängig und ist nicht ein ständig sich fortschreibendes aber auch irgendwie starres Profil wie bei Xing. Für die einen ist Twitter die Lästerecke, für die Anderen Marketingwerkzeug, für wieder Andere Blogersatz oder auch nur RSS-Reader (siehe spiegel_eil, die meistgelesene Twittertimeline Deutschlands). Wenn ich gefragt werde, wem man folgen sollte, sage ich immer „suche selbst“. Es ist viel schwerer als bei Xing Kollegen oder alte Schulfreunde zu finden, dafür sind die Twitternamen viel zu anonym. Auf Konferenzen habe ich angefangen die RL-Kontakte bei ihrem Twitternamen zu nennen, ganz einfach, weil der RL Name nicht bekannt ist, oder weil es einfach so rausrutscht. Die individuelle Twittertimeline ist umso ausdifferenzierter, je länger man selbst schon twittert. Twitter erschließt sich nicht nach den ersten 10 Minuten, man muss es tun, länger, sonst hat man eine schlechte Follower Liste und bekommt kaum Respons.
Twitter: Wenn das Fernsehn einen Rückkanal bekommt
Dank eines Beitrags von Thomas Pfeiffer alias codeispoetry fange ich an mir Gedanken über das Fernsehn zu machen. Ich selbst bin manchmal auch ein TV-Twitterer. Grundsätzlich handelt es sich aber um den schon lange erwünschten Rückkanal im TV. Zu Zeiten, als man noch in der „Öffentlichkeit“ zusammen fern sah, war die Kneipe mit dem Fernseher der Ort des öffentlichen Diskurses zu Politischem, Sportlichem etc.. Durch den Rückzug der Sendegeräte in die Wohnzimmer hat sich die durch Medien gestiftete Kommunikation lange auf die großen Abendshows im öffentlich-rechtlichen am „morgen danach“ bezogen. Auch Großereignisse wie Fussballweltmeisterschaften oder Olympische Spiele stifteten eine solche kollektive Identität durch ihre gesammtgesellschaftliche Aufmerksamkeit und den damit verbundenen Diskurs. In Folge einer immer weitergehenden Zersplitterung, verbunden mit der Zulassung des Privaten Rundfunks als 2. Säule des dualen Rundfunksystems, können Medien nur noch selten diese kollektive Identität herstellen, die aus meiner Sicht äußerst wichtig ist für eine emanzipative Öffentlichkeit. In ihr sind Medien Werkzeuge der Auseinandersetzung mit Werten, aber auch der Meinungsbildung.
Durch Twitter wird wieder ein solcher Rückkanal geschaffen. Menschen treten aus ihren Wohnzimmern heraus und organisieren Diskurse über Medien. Die Blogpiloten hatten darüber schon im Zusammenhang mit der US-Wahl geschrieben, hier wurde Twitter als Backchannel in das Fernsehduell Obama/McCain mit eingebunden. Das ist natürlich noch einen Schritt weiter, aber das bei getwitter 3 Tage infolge TV-Sendungen zu den meistgetwitterten Tags gehört, macht doch den Bedarf für eine emanzipative Öffentlichkeit deutlich. Ich halte das auch weniger für ein Problem, als vielmehr für eine Chance, wieder medienkritischer zu werden, auch wenn man sich nicht unbedingt ständig mit Medien beschäftigt. Dabei tritt das TV-Format selber in den Hintergrund und die Beschäftigung mit den Meinungen und Wahrnehmungen der Anderen viel stärker in den Vordergrund ob bei #dsds oder #tatort.
Der Fokus auf die gewaltverherrlichenden Computerspiele im Fall Winnenden macht doch deutlich, dass hier ein riesiger Bedarf zu decken ist, der wir Pädagogen gerne Medienkompetenzen nennen und damit nicht die technischen Fertigkeiten zur Nutzung verstehen, sondern die soziale Einbettung und Nutzung. Hier ist eine Beschäftigung mit Medien nötig, die reflexiv vorgeht. Fernsehtwittern bietet sicherlich solche Möglichkeiten, wenn man nicht nur die eigene Timeline, sondern wie bei Tweetdeck u.a. möglich auch nach Tags suchen kann um sich auf Nicht-Follower zu beziehen.Der aktive Umgang mit Medien kann nicht ernst genug genommen werden. Es wird Zeit, dass die Rückkanäle genutzt werden um „sich seine Meinung nicht bilden zu lassen“.
Twitter und Winnenden
Die Medien überschlagen sich ja geradezu mit Kritik gegenüber Twitter. Dabei wird übersehen, dass Twitter kein Nachrichtenportal ist, auch wenn sich immer mehr Zeitungen einen Account zulegen, sondern ein soziales Netzwerk in dem Menschen miteinander reden und Informationen austauschen. Bei Ereignissen wie Mumbai, dem Flugzeugabsturz im Hudson River oder auch dem Einsturz des Stadtarchivs in Köln wurde deutlich, dass Twitter auch ein Medium zur Übertragung von Nachrichten im Sinne der traditionellen Medien sein kann. Es ist aber vor allen Dingen ein soziales Netzwerk, der Vernetzungsanlass ist hier nicht immer nur die f2f Bekanntschaft, sondern vor allem ein inhaltliches Interesse. Ausser Geschriebenes erfährt man auf Twitter recht wenig von seinem „Gegenüber“. Das Bild ist klein und hat längst nicht so eine Bedeutung wie das in Facebook und Co der Fall ist. Es zählt also das, was man kommuniziert.
Natürlich sind die Nutzungsgewohnheiten grundsätzlich verschieden, dennoch ist es schwieriger sich anzumelden, als einen Tweet zu schreiben. D.h. Twitter schreit nach dem Rückkanal. Die Medien tun jedoch gerade so, als sei Twitter eine ernstzunehmende Konkurrenz. Das Problem hatten sie schon mit den Blogs. Die klassischen Medien haben jedoch viel stärker die Aufgabe, die Ereignisse z.B. von Winnenden zu verarbeiten, zu reflektieren. Stefan Niggemeier hat für HNA formuliert: „Unseren Medien fehlt es mehr an Reflexion als an Beschleunigung.“ Recht hat er Zeitung und Twitter sind so unterschiedlich wie Radio und Fernsehn. Es handelt sich um vollkommen unterschiedliche Produktionsbedingungen für Informationen. Die einen entstehen aus einer individuellen Befindlichkeit oder auch einer Beobachtung (Twitter), während die Anderen (Zeitung) recherchieren, Verläßlichkeit garantieren und in der Regel für eine sehr große Zielgruppe gedacht sind. Twitterbeiträge zur Grundlage eines Artikels für die Zeitung zu machen, ist in vielen Fällen unprofessionell.
Mangelnde Medienkompetenz und zwar nicht im technischen, sondern, wie bei themenriff.de zu Recht unterschieden, im inhaltlichen Sinne ist vor allem bei solchen Journalisten zu attestieren, die Twitterbeiträge zur Grundlage ihrer Printveröffentlichungen gemacht haben. Journalisten mit mangelnder Medienkompetenz, ja, die gibt es. Twitter als Kommunikationsmedium ist nicht schlecht, das wird im der aktuellen Diskussion immer wieder verwechselt, sondern die Art und Weise, wie vor allem Journalisten mit den Kommunikationsfetzen umgehen, welche Bedeutung sie ihnen beigemessen.
Vielleicht liegt es aber auch an unserer erlernten Art und Weise mit medial vermittelten Informationen umzugehen. Was öffentlich ist, das ist wahr. Das Gespräch in der Kneipe ist nicht-öffentlich, durch Twitter wird es das aber, deshalb muss umgelernt werden. Informationen müssen verifiziert werden, dass sage ich den TN meiner Seminare immer und mir wird entgegnet „na klar, alles ist immer nur ein Ausschnitt und die Objektivität gibt es nicht“. Im täglichen Umgang mit Medien kommt dieses Bewußtsein aber selten zum Einsatz und so werden Tweets zu Belanglosigkeiten herabgestuft, ohne zu verstehen, dass die „Auseinandersetzung am Thresen“ bei Twitter öffentlich ist. In sehr großen Teilen auch eine Öffentlichkeit, die man ausblenden muss, dafür gibt es ja die Follower und die eigene Timeline.
Ich hoffe die eigentliche Botschaft ist klar geworden. Hinter Twitter stehen bis auf ein paar Robots Menschen, die kommunizieren und sich vernetzen wolen, nicht mehr und nicht weniger, es handelt sich nicht um einen Nachrichtenticker, auch wenn das im Einzelfall mal passiert ist.
Wer twittert bloggt weniger?
Ibrahim Evsan schreibt in seinem Blog über die Verantwortung für seine Tweets gegenüber seinen Followings. Ich sehe das in vielen Punkten genauso, aber es spielt keine Rolle, ob bei Twitter, im eigenen Blog oder im Printbereich, immer dann wenn ich veröffentliche habe ich die Verantwortung für keine Meinung zu übernehmen. Knapp 3000 Follower soviele hat offensichtlich Ibo sagt ersten nichts darüber aus, wie viele davon wirklich alle sein Gedanken auch lesen und zweitens sorgt die API dafür, dass ein Tweet von vielen gelesen wird, die ihm nicht folgen. Öffentlich ist öffentlich, natürlich gibt es bei 3000 folowern eine gewisse Zielgruppe, aber es wird gewiss von wesentlich mehr Leuten wahrgenommen.
Dennoch ist der Gedanke interessant, zumal 140 Zeichen danach schreien unüberlegt zu posten. Die Hürde ist schnell überwunden und die ENTER-Taste schnell gedrückt. Die Gedanken sind dann meist nicht so sortiert, wie bei einem Blogbeitrag, in sofern einer Meinung mit Ibo, think before you post!
Dann spricht Ibo das Problem an, je mehr man twittert, um so weniger bloggt man. Ich beobachte bei mir genau das Gegenteil. Die vielen gedanklichen Spuren, die mir durch Twitter gelegt werden, sind viel häufiger als noch vor einigen Monaten Anlass für einen Blogartikel. Zumindest die hohe Frequenz der letzten Tage ist auf die Muse Twitter zurückzuführen. Gegenüber den mehrfach am Tag Bloggern kann ich jedoch auch gut nachvollziehen, dass Twitter zur Blogblockade führen kann.
Also Ibo danke für deine Inspiration.
Unfollow-Monday
Follower in Twitter sind ein Grad nicht nur der Beliebtheit, sondern auch der Aufmerksamkeit und der Qualität. Warum followt man? Die genaueren Untersuchungsergebisse werden wir am 31.03. pünktlich vor der re:publica09 bei Twitterumfrage erfahren. Vorher möchte ich mich aber noch mit ein paar Vermutungen versuchen: Gefollowt wird, wenn man mit Menschen arbeitet oder sie privat kennt, wenn man das noch so trennen will, die auch twittern. Oder weil sie zu einem Thema arbeiten, das einen selbst auch beschäftigt oder weil sie zu den must-have’s der Twitter-Szene gehören oder weil sie mir folgen und sich damit ungefragt auch selbst anbieten.
Wie ich früher schon mal schrieb, handelt es sich bei Twitter um ein soziales Netzwerk. In keinem mir sonst bekannten, ist die Beziehung aber so locker wie bei Twitter. Es ist mir zumindest noch nicht aufgefallen, wenn sich bei Xing oder Facebook meine Freunde verabschiedet haben (Ich glaube, dass ist gar nicht vorgesehen). Aber das ist vielleicht auch der Unterschied. Dort heißen sie Freunde oder Kontakte, bei Twitter „nur“ Follower. Es ist so vorgesehen, dass man ständig followt und entfollowt, wobei sich auf Dauer eine sehr maßgeschneiderte Timeline herausmendelt. Wenn mich neue „Twitterfreunde“ fragen, wem man followen soll, frage ich immer, welche Interessen hast du denn? Vielleicht ein Grund, weshalb Twitter nicht für jedermann/frau das „richtige“ Netzwerk ist. Twitter muss viel stärker gepflegt, viel häufiger beliefert werden, damit es leistungsfähig in meinem Sinne wird. Eine interessante Timeline hat man nicht nach drei Tagen zusammengefollowt, sondern benötigt eine rege Beschäftigung.
Man kann sich sicher sein, dass es beispielsweise nach einem Wochenende immer stark bergab geht. Martin Thielecke hat in seinem Blog Mthie Spaces zum Unfollowmonday aufgerufen, um die Qualität der eigenen Timeline zu steigern. Keine schlechte Idee. Es gab mal eine Application (Quitter), die hat mich angemailt, wenn ich entfollowt wurde und hat mir meinen letzten Tweet mitgeschickt. Bisher dachte ich immer, schade, dass die mir keine Mails mehr schreiben. Ich glaube jedoch, dass es auch dazu verführt, dass man sich für das Entfollowen nur revangiert und keine inhaltlichen Erwägungen mehr zu Rate zieht. Ich werde heute auch entfollowen und zwar den Lobo und vielleicht noch mehr.
Update:
In meiner Twitter Timeline gab es gerade noch einen Lesebefehl für „Twitter, Qualität und Following“, der sich zum einen auf den obengeannten Martin Thielecke bezieht, zum anderen aber noch ein Problem verschärft, nämlich die menschliche Komponente beim öffentlichen Unfollowen (was für ein denglisch). Ich sehe das jedoch anders. Twitter schreit nicht nach langen Erklärungen für das Follow und Unfollow. Twittern ist dazu gedacht, kurzfristige themenbezogene Bündnisse einzugehen und diese auch wieder zu lösen. So kann es auch zu einem Follow Unfollow kommen, wie es Hennig Schürig in einem Kommentar schreibt. Man schreibt etwas interessantes und wird verfolgt, die Masse der selbst gefolgten ist aber meist so unübersichtlich, dass sich das Entfollowen nicht auf der Basis persönlicher Abneigungen vollzieht, sondern weil man thematisch keinen Bezug mehr findet. Das Entfollowen öffentlich zu machen überfordert auch seinen Stellenwert. Bei mir ist es häufig auch nur ein Bauchgefühl, wie sonst soll man innerhalb von kurzer Zeit Entscheidungen treffen können.