HuggingDer @amsellen hat sich im Vorfeld des Educamps mit der Filterblase der Edupunks befasst. Es ist das Wesen von Communities sich abzugrenzen und im eigenen Saft zu schmoren und sich im Kreis zu drehen und mit sich selbst zu beschäftigen, und es ist ebenso das Wesen der Educampenden um sich zu schauen und sich zu fragen, wo der Rest bleibt und wie wir alle Pädagogen mit in das 21. Jh. nehmen können. Aber vielleicht haben @amsellen und ich auch sehr unterschiedliche Erwartungen an die Community. Es handelt sich um eine von vielen Paralleluniversen, statt Hirschgeweihe auszukochen und für die Wand zu präparieren, glauben Wir auf unsere Weise die Welt besser zu machen. Die meisten der sich auf Educamps Versammelnden lieben ihre Gadgets und das Internet.

Aber … Wir alle haben noch ein Leben jenseits der Camps, in dem Wir gegen die uninspirierten Nichtswager antreten. Da schreiben wir Anträge, halten Vorträge, konzipieren Workshops, kämpfen gegen Moodle und die anderen geschlossenen Systeme. Wir reden gegen Wände und Die „das war schon immer so“ und “ das hat vor 30 Jahren schon nicht geklappt“. Wir erklären das Internet und werden nicht müde zu betonen, das es sich nicht um eine Technologie, sondern um eine Kultur und einen Lebensraum handelt. Das alles tun wir für Die. Zur Zeit finden Die uns interessant, weil alles mit Internet gerade interessant ist und häufig genug sitzen uns Mensch gegenüber, die ganz tief in sich drin denken, das Wir einen Arzt brauchen. Die meisten verstehen nicht einmal, dass es sich um Bildung handelt, Die halten Uns für Techies. Nicht selten werden wir gerufen, wenn der Computer abgestürzt ist oder das WLAN nicht tut und Wir für die netteren Hausmeister gehalten werden. Wir versuchen jeden mitzunehmen und lassen keine Gelegenheit aus, darauf hinzuweisen, wie wichtig Öffentlichkeit und offener Zugang für den Lernprozess sein kann. Unser Gegenüber findet dann häufig, dass das alles berechtigte Anliegen sind, solange die Zahlen stimmen und es nicht in Mehrarbeit ausartet. In Wirklichkeit aber halten sie auch noch nach mehrjähriger pädagogischer Arbeit das Internet für ein Werkzeug und nicht für ein Medium und Bildung für einen Zustand und nicht für einen Prozess.

Und bei all den Bemühungen Die mitzunehmen muss ich zugeben, dass die Educamp-Community mein pädagogisches zu Hause ist, hier sind die Menschen, die Mich verstehen. Und hier sind die Leute die das hören wollen, was ich mir überlegt haben. Hier kommt Kritik jenseits von Zeit und Geld. Hier ist die Leidenschaft und die Inspiration und das ist mir alle mal lieber als auch hier die Nörgler und Bewahrer mitzunehmen.

Bei aller Bereitschaft interessierte Kolleg_innen in die Community zu integrieren, halte ich das Educamp aber auch für ein Format, dass sich organisch an das pädagogische Paradigma der Einbettung digitaler Medien in den (autodidaktischen) Lernprozess angepasst hat. Das liegt nicht jedem und selbst progressive Pädagogen ziehen den Kongress häufig einem partizipationsorientierten Veranstaltungsformat vor.

Also erzählt mir nicht das Die auf den Educamps fehlen, weil Die jenseits der Educamps auch in den Diskurs miteinbezogen sind. Und zum Glück gibt es nicht nur die Educamps, sondern auch Veranstaltungen wie den #coer13, und ich schätze, dass da eine Reihe an Teilnehmenden dabei sind, die noch nie ein Educamp besucht haben.